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Wohnungsverwalter Klaus-Dieter Zabel (links neben Geschäftskundenberater Tim Brammer) vertraut die komplette Wärmeversorgung der Immobilie an der Elisenstraße der Stadtwerke Essen AG an.

Contracting: moderne Heizanlagen ohne Investitionskosten

„Die Vermietbarkeit blieb auf der Strecke“, sagt Klaus-Dieter Zabel. Der Verwalter mehrerer Häuserzeilen mit Eigentumswohnungen in Essen-Frillendorf konnte die Wohnungen kaum noch vermitteln. Die Mieter zahlten viel Geld für Energie, genauer gesagt für den Stromverbrauch der Nachtspeichergeräte. Doch die im Bundesgebiet verstreute Eigentümergemeinschaft scheute die Investition in moderne Heizungsanlagen. Den Knoten löste die Stadtwerke Essen AG mit ihrem Contracting-Modell.

Frillendorf, an der Elisenstraße: Die Reihenhäuser aus den 1930er-Jahren sind einfache, aber zweckmäßige und innenstadtnahe Bauten. Sie gehörten früher einem großen Stromunternehmen, das natürlich Stromheizungen einbauen ließ. Den Strom für die Nachtspeichergeräte bezuschusste das Unternehmen. Doch die Situation hat sich über die Jahre geändert, nicht allein durch die Privatisierung der Häuser. Die Betriebskosten für die platzraubenden und bedienungsunfreundlichen Heizgeräte in den Wohnungen sind enorm gestiegen. „Heute sind Nachtspeicheröfen ein absolutes K.O.-Kriterium“, weiß Andreas Reinl, zuständig bei den Stadtwerken für Contracting.

Dass dem so ist, liegt auch an der Ineffizienz der Nachtspeichergeräte. Nur knapp über 40 Prozent der Energie des in einem Kohlekraftwerk eingesetzten Brennstoffs kommen beim Verbraucher als Wärme an. Gegenüber örtlichen Brennwertkesseln werden zudem dreimal so viele CO2-Emissionen freigesetzt. Angesichts des Klimawandels ist der schleichende Tod der Nachspeichergeräte beschlossene Sache. Laut der Energiesparverordnung von 2009 (§ 10a EnEV) dürfen vor dem Jahr 1990 eingebaute Geräte nur noch bis zum Jahr 2019 und danach eingebaute Geräte nur noch maximal 30 Jahre in Betrieb sein.

Klaus-Dieter ZabelFinanzierung von Effizienztechnologien
Vor diesem Hintergrund spielt Contracting eine immer größere Rolle bei der Energiewende. Beim Contracting wird gewissermaßen „reine“ Wärme geliefert. Der Contractor stellt nicht nur den Brennstoff, sondern er plant, finanziert und betreibt auch die benötigten Anlagen innerhalb des vertraglich festgelegten Zeitraumes. Die Bundesregierung hat diese Energiedienstleistung in ihrem 2. Nationalen Energieeffizenz-Aktionsplan (NEEAP) als Umsetzungsform für mehr Energieeffizienz aufgenommen. Auch das Land Nordrhein-Westfalen will Contracting als Möglichkeit zur Finanzierung von Energieeffizienztechnologien ausbauen. Dabei rückt der ganzheitliche Ansatz von Contracting in den Fokus: Von der Planung, der Anlagenerrichtung über die Finanzierung bis hin zum effizienten Betrieb werden alle Bausteine für eine Energiedienstleistung so zusammengefügt, dass es zu einem optimalen und kostengünstigen Ergebnis kommt. „Contracting versetzt den Eigentümer oder die Eigentümergemeinschaften in die Lage, schnell und ohne hohe Investitionskosten an eine moderne Heizungsanlage zu kommen“, betont Andreas Reinl.

Einfache Übergabe des Themas „Wärme“
Das bestätigt Wohnungsverwalter Klaus-Dieter Zabel. Für seine Mieter würde ohne Contracting eine Umstellung von Nachtspeicher auf moderne Erdgas-Brennwertkessel in weiter Ferne liegen. Und damit würden immer mehr „normale Mieter“, wie er sie nennt, abgeschreckt werden. Durch die Energiedienstleistung der Stadtwerke Essen jedoch brauchte sich die Eigentümergemeinschaft mit ihren unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten und Interessen nicht mehr auf eine große Investition zu einigen. Sie übergab das Thema „Wärme“ ganz einfach komplett den Stadtwerken Essen.

Diese berechneten den Leistungsbedarf, stellten die passenden Geräte zusammen und beauftragten einen Fachbetrieb für die Entsorgung der Altanlage und die Installation moderner Brennwertkessel. „Zum Einsatz kommen nur hochwertige Markengeräte“, erklärt Geschäftskundenberater Tim Brammer. Der kommunale Versorger kümmert sich in Zukunft um die Wartung und die Reparatur sowie um die Heiz- und Betriebskostenabrechnungen – ein Rundum-Sorglos-Paket für die gesamte Vertragslaufzeit von zehn oder 15 Jahren.

„Wir haben zwei Modelle für Contracting“, sagt Brammer. Das bewährte und attraktive Standardprogramm „Prima Klima Energie“ richtet sich an Kunden, die mit einer Wärmeleistung von bis zu 60 Kilowatt bestens versorgt sind. Mit Kunden, die einen größeren Wärmebedarf haben, wird ein individueller Contracting-Vertrag vereinbart.

Kompetente Berater
Zu ihnen gehört auch Klaus-Dieter Zabel. In seinem Wohnblock produzieren nun moderne Erdgas-Brennwertgeräte mit einer Leistung von 100 Kilowatt genug Wärme für jeweils 20 bis 25 Wohnungen. „Ich muss den Stadtwerken Essen ein Kompliment machen. Die Berater waren kompetent, zügig und entgegenkommend“, meint der erfahrene Hausverwalter. Das Wichtigste ist ihm aber im Sinne der Eigentümer und Mieter: „Die Heizkosten sind jetzt mehr als halbiert.“